Wer aus fernen Ländern wie den USA oder Australien nach Deutschland kommt, um hier bei uns seinen Urlaub zu verbringen, dem stellt sich schnell die Frage: Was machen die verrückten „Krauts“ eigentlich in ihrer Freizeit? In den USA gibt es unzählige Sportarten, die eine breite Aufmerksamkeit in der öffentlichen Wahrnehmung erfahren, in Deutschland fokussiert sich im Grunde genommen alles auf eine einzige. Dies macht die Freizeitgestaltung recht einfach.
König Fußball regiert im „deutsche Land“
Wer also als Tourist dieser deutschen Leidenschaft nachgehen möchte, ist in einer vielen Ruhrpott-Metropolen auf der richtigen Spur. Hier wird dieser Sport gelebt, geatmet und zelebriert. Er ist Teil der eigenen DNA und Identifikation pur. Der Tourist aus Übersee erfährt bei Bratwurst und Bier in der Kurve, wofür dieser Sport wirklich steht. Dort kann er erfahren, warum auch ein 1:1 extrem spannend und unterhaltsam sein kann und worum es eigentlich wirklich geht.
Das erste Mal
Wer das erste Mal das Stadion betritt oder besser gesagt sich durch die Masse ins Stadion hineinschieben lässt, bekommt sofort eine Gänsehaut. Keiner kann wirklich gut singen, aber alle singen mit. Den Gesang und die Euphorie auf den Rängen das allererste Mal zu erfahren, ist eine Momentaufnahme, die einen ein Leben lang prägen kann. Es kann geradezu elektrifizieren und süchtig machen.
Das erste Trikot
Mit dem Überstreifen des ersten Trikots hat es vermutlich auch unseren amerikanischen Touristen gepackt. Es mag ein paar Stadionbesuche
gedauert haben, wer dann jedoch in den Fan-Shop geht, um dort für ungefähr 80 Euro sein erstes Trikot zu erwerben, ist mehr als nur stolz. Man geht spätestens dann eine Beziehung ein, die ein Leben lang halten wird, länger als die meisten Ehen. Die Scheidungsrate ist in dieser Art Beziehung extrem niedrig und die Leidensfähigkeit extrem hoch.
Es geht überhaupt nicht ums Gewinnen
Wenn unser Tourist diesen Punkt erreicht hat, wird er feststellen, dass es gar nicht ums Gewinnen geht. Es ist fast Nebensache, aber auch nur fast, denn natürlich will man seine Mannschaft in diesen Breitengraden siegen sehen, aber nicht irgendwie. Kampf, Leidenschaft, Wille und völlige Hingabe sind Qualitäten, denen das Publikum oft einen noch höheren Stellenwert gibt als den schnöden drei Punkte.
„Es kommt halt immer darauf an …“
Ein klassischer Einwand, mit dem der liebe Tourist erstmal leben muss. Spiel, Gegner, Tabellenplatz, die letzten Spieltage und vieles mehr bestimmen, was an jenem Tag wirklich zählt. Manchmal geht es wirklich nur um einen Punkt und mehr nicht, doch wechselt es ständig und das sorgt für die ganzen Erwartungen und die damit einhergehenden Emotionen.
Wer als Tourist nach Deutschland kommt, findet im Stadionbesuch am Samstagnachmittag um 15:30 Uhr einen wirklichen Höhepunkt seiner Reise. Hier kann er ganz viel erleben und er bekommt den Stoff für unzählige Geschichten, die er später in seiner Heimat erzählen kann.
